Wir sind dabei von folgenden Ausgangsdaten ausgegangen:
Es gibt ca. ein Drittelanteil an den über 65-Jährigen, die in Ein-Personen-Haushalten leben.
Sterbefallbedingt gibt es mehr Ein-Personen-Haushalte von Frauen als von Männern.
Zwei Drittel der über 65-Jährigen leben in Mehrpersonen-Haushalten.
Nur ca. 4 % der über 65-Jährigen halten sich in Seniorenheimen und Pflegeeinrichtungen auf.
Der Anteil der Ein-Personen-Haushalte bei den über 65-Jährigen nimmt, je älter diese werden, zu.
Dies mag an folgender Tabelle aufgezeigt werden:
65-70 Jahre = 25 %
70-75 Jahre = 27 %
75-80 Jahre = 33 %
80-85 Jahre = 43 %
85-90 Jahre = 54 %
90 Jahre und älter = 67 %.
Daran sieht man, dass, je älter die Menschen werden, umso mehr der ältere Mensch in Ein-Personen-Haushalten sich aufhält.
Dazu korrespondierend, aber nicht genau spiegelbildlich, wird dargestellt die Anzahl der über 65-Jährigen, die in Seniorenheimen bzw. Pflegeheimen sich befinden:
65-70 Jahre = 19 %
70-75 Jahre = 20 %
75-80 Jahre = 30 %
80-85 Jahre = 24 %
85-90 Jahre = 29 %
90 Jahre und älter = 39 %.
Es zeigt sich also, dass der größere Teil der über 65-Jährigen sich nicht in Seniorenheimen aufhält, sondern in Ein-Personen-Haushalten.
Weiterhin ist zu beachten, wie sich denn die Pflegebedürftigkeit im Alter entwickelt:
65-70 Jahre = 0,1 %
70-75 Jahre = 1,0 %
75-80 Jahre = 2,5 %
80-85 Jahre = 5,0 %
85-90 Jahre = 13,0 %
90 Jahre und älter = 28,0 %.
Insgesamt befinden sich weniger als 1 % der Gesamtbevölkerung in stationären Pflegeeinrichtungen.
Lediglich ca. 200.000 Menschen, die älter sind als 90 Jahre, befinden sich in den Pflegeeinrichtungen.
Es stellt sich daher die Frage, wie hoch denn das Risiko ist, dass im Alter das Vermögen verbraucht wird durch Pflege.
Das Risiko, im Alter sein Vermögen durch Pflege zu verbrauchen, ist nicht allzu dramatisch.
Zum einen ist nur durchschnittlich ein Viertel der pflegebedürftigen Menschen im Alter von 65-90 Jahren in Pflegeheimen, während der Großteil sich zu Hause versorgen lässt.
Dazu muss auch noch dargestellt werden, dass sich die für die Gesamtbevölkerung betrachtete Gesundheit in den letzten Jahren dramatisch verbessert hat.
Es werden nachfolgend dargestellt die Pflegebedürftigen nach Altersgruppen:
65-70 Jahre = 4,0 %
70-75 Jahre = 6,0 %
75-80 Jahre = 11,0 %
80-85 Jahre = 23,0 %
85-90 Jahre = 44,0 %
90 Jahre und älter = 70,0 %.
Von den pflegebedürftigen über 90-Jährigen werden zu Hause versorgt knapp 45 %.
30 % der über 90-Jährigen haben überhaupt keine Pflegestufe.
Die Dramatisierung in der Presse im Hinblick auf die Pflegesituation der älteren Generation ist hier überzeichnet.
Aus diesem Grund kann durchaus mitgeteilt werden bei der Beratung, dass ein Verbrauch des Vermögens im Alter durch Pflege eher unwahrscheinlich ist.
Es ist allerdings so, dass bei den Einkommens- und Vermögensgruppen wiederum extreme Unterschiede bestehen.
Je höher das Vermögen ist, desto geringer ist die Anzahl derjenigen, die in stationären Pflegeeinrichtungen untergebracht werden.
Je vermögender und einkommensstärker die zu Pflegenden sind, desto größer ist der Anteil von denjenigen, die sich zu Hause, beispielsweise durch 24-Stunden-Kräfte, betreuen lassen.
gez. RA OE